Dendls weitere Irrtümer
Uwe Topper & Ilya U. Topper Berlin/Madrid, 2005
Ausführungen zu Jörg Dendls Debatte über die Kalenderreform
(Zuerst veröffentlicht in: "Zeitschrift für Anomalistik“ Band 5 (2005), Nr. 2+3, ISSN 1617-4720, S. 276-282, Hrg. Dr. Edgar Wunder, Sandhausen

Dendls erster fundamentaler Irrtum

In seiner Erwiderung auf Jörg Dendls Diskussionsbeitrag (in Zeitschrift für Anomalistik, Band 4 S. 192-199) schrieb Heribert Illig (auf S. 202, Zeilen 1-3): "Dendl irrt fundamental, wenn er in seiner Zusammenfassung die Präzessionsbewegung als Ursache für die Abdrift des Kalenders nennt." Denn dies ist tatsächlich ein unverzeihlicher Fehler, der in unserer nun schon 14 Jahre dazu laufenden Diskussion immer wieder geklärt wurde: Die "Kalenderunstimmigkeiten", die durch die Schaltregel des Julianischen Kalenders in 128 Jahren einen Tag anhäufen, haben mit der "Präzessionsbewegung" (in 72 Jahren einen Tag), die Dendl meinte, nichts zu tun. Dendl muß das aus Illigs Erklärung auch herausgelesen haben und hat im letzten Moment seinen Fehler zugegeben, indem er in seiner Zusammenfassung das entsprechende Wort "Präzessionsbewegung" durch "Kalenderunstimmigkeiten" ersetzte (siehe Anmerkung der Redaktion).
Da in dieser Weise das Hauptproblem der Verständnisschwierigkeit ausgeräumt ist, können im Nachgang die weiteren Korrekturen erfolgen.

Dendls zweiter Irrtum

Es gilt nämlich, den anderen fundamentalen Irrtum Dendls noch einmal hervorzuheben, denn diesen hat er in der überarbeiteten Fassung nicht korrigiert; auf S. 198 unter der Überschrift "Illigs Irrtum" schreibt er als zweiten Satz:
"Da die Änderung im Jahr 1582 lediglich den Zustand des Jahres 325 n.Chr. wiederherstellen sollte, genügte eine Einschaltung von 10 Tagen." Auch das ist grundsätzlich falsch, denn in der päpstlichen Bulle von 1582 steht nirgends die Jahreszahl 325. Die Bulle bezieht sich nur auf die Väter des Konzils von Nizäa. Wie lange das zurücklag, wurde darin nicht gesagt. Da dies gerade der beherrschende Punkt ist, wie seit vielen Jahren betont wird, muß weiterdiskutiert werden!
Illigs Diskussionsbeitrag ist - trotz aller Bedenken, die wir gegen seine Schlußfolgerungen hegen - in der veröffentlichten Fassung als Antwort auf Dendls Vorlage zielgenau und schlüssig und logisch einwandfrei.

Dendls Verwendung unverstandener "Quellen"

Als drittes wären die "Constitutiones" zu betrachten, die Dendl zur Stützung seiner Argumentation anführt. Er zitiert in seinem Beitrag (im Abschnitt "Das Konzil von Nicäa und der Osterfesttermin" S. 195) einen wichtigen Text:
"Entscheidend für die Berechnung des Osterfesttermins wurden die Apostolischen Konstitutionen, die im 5. Jahrhundert in Syrien oder Palästina entstanden. Darin heißt es: "Ihr aber beobachtet genau das Frühlingsäquinoktium, welches am 22. des zwölften Monats, d.i. des Dystrus eintritt, indem ihr bis zum 21. des Monats wartet, damit nicht der 14. Tag des Monats in eine andere Woche falle und wir aus Unkenntnis zweimal im Jahr Passah halten oder die Auferstehung unseres Herrn Jesu an einem anderen Tage als am Tag des Herrn begehen" (Apostolische Konstitutionen lib. V, cap. 17, Migne PG I, S. 895; zitiert nach Schmid 1905, S. 63). Erst hiermit war der Termin des Frühlingsäquinoktiums definiert und wurde seither auch beibehalten."

Das Wort "beobachtet genau" dürfen wir wohl als "beachtet genau" verstehen; wenn festgelegt war, daß das Frühlingsäquinoktium am 22.12. eintrat, dann brauchte man es nicht zu beobachten. Aber da liegt der Punkt: am 22.12! Der Dystrus war der zwölfte, also der letzte Monat des Jahres! Wenn aber der 22. Dystrus mit dem Frühlingsäquinoktium das Datum war, ab dem Passah gefeiert werden durfte ohne in dasselbe Jahr zu fallen wie das vorherige Passahfest, dann galt es ganz offensichtlich als Neujahr. Da Passah mondabhängig war, konnte es nie in einem sonnenjahrgenauen Abstand gefeiert werden. Die Regelung erreichte, daß es nicht zweimal im selben Jahr gefeiert wurde. Dagegen ist es recht sonderbar, Neujahr zehn Tage vor dem 1.1. zu feiern! Wir werden unten sehen, wie diese Zehn-Tage-Verschiebung zustande kam. Sie liegt der Gregorianischen Reform zugrunde.

Dystrus ist übrigens ein ursprünglich makedonischer Monatsname, der seit Alexander dem Großen im ganzen Orient verbreitet war. Er entspricht dem hebräischen Adar und galt tatsächlich als letzter Monat des Jahres, wie mindestens drei Stellen bei Josephus Flavius belegen: Antiq. Jud., 4, 8, 49; 11, 4, 7; 11, 6, 13. Außerdem erwähnt Josephus diesen Monat auch im Jüd. Krieg (4, 4, 13).

Ad(h)ar bezeichnet im heutigen Sprachgebrauch in ostarabischen Ländern (Syrien, Irak) den März. Auch Eusebius (Kirchengeschichte, VIII, 2) setzt Dystrus mit dem römischen März gleich. Allerdings ist im jüdischen Kalender Adar der sechste Monat des Jahres; Rosh Hashana (=Neujahr) liegt im Herbst. Wir sehen, daß zur Zeit des Josephus Flavius das hebräische Jahr noch mit dem makedonischen Sonnenjahr korreliert war und der jüdische Kalender noch nicht existierte.
Der Text der Apostolischen Konvention ist noch aus einem anderen Grunde eigenartig: Das Abwarten des 21.12 wird nämlich dreifach begründet und zwar in unklarer Weise; lesen wir nochmal den zweiten Teil des Zitats:
"...indem ihr bis zum 21. des Monats wartet, damit nicht der 14. Tag des Monats in eine andere Woche falle und wir aus Unkenntnis zweimal im Jahr Passah halten oder die Auferstehung unseres Herrn Jesu an einem anderen Tage als am Tag des Herrn begehen."

Worum geht es bei dem 14. Tag des Monats? Natürlich um Vollmond. Wenn aber der 22. Dystrus immer die Frühlingsgleiche anzeigt, dann ist der Dystrus selbstverständlich ein Monat im Sonnenjahr. Er kann dann nicht gleichzeitig ein Mondmonat sein. Richtig müßte es heißen: "...der 14. Tag des Mondes". Wir müssen also entweder annehmen, die Sprache in der diese Konstitution abgefaßt wurde, hätte nicht zwischen Monat und Mond unterschieden, was die zitierten Vorlagen jedoch tun: griech. Menas / Selene; lat. Mens / Luna, arab. Schahr / Qamr; oder der Autor war sich nicht klar darüber, welche Art von Monat im "5. Jh." in Syrien benutzt wurde.

Das ist bis heute noch nicht klar herausgearbeitet, denn die christliche Osterberechnung ist ja auf die jüdische Passahberechnung aufgebaut, ebenso wie auch Pfingsten (jüd. Shabuoth, Erntefest). Das jüdische Jahr hat Mondmonate; Passah findet am 14. Nisan statt, was immer Vollmond ist. Dann kann allerdings der davor liegende Monat Adar nicht mit einem Sonnen-Dystrus übereinstimmen, was aber Josephus Flavius voraussetzt (und das makedonische Jahr war bestimmt nicht lunar).

Die schleierhafte Formulierung "...in eine andere Woche falle" wird erst so verständlich: Natürlich kann Vollmond in eine andere Woche fallen als der 21. Dystrus; die Regel besagt ja gerade, daß man eben nicht feiern darf, wenn Vollmond am 20. Dystrus stattfindet, sondern in diesem Falle vier Wochen warten muß. Aber Ostern soll nicht in eine andere Woche fallen als der 14. Nisan der Juden. Und das bis heute.

Auch der dritte Satzteil ist aufschlußreich: Mit "Tag des Herrn" kann nur der Sonntag (lat. Domenicus, griech. Kyriake) gemeint sein (nicht das Datum der Auferstehung als solches, denn die war historisch gesehen sowieso am dritten Tag nach dem 14. Nisan - April - geschehen). Was hat aber nun das Abwarten der Frühlingsgleiche mit dem Sonntag zu tun? Überhaupt nichts, da weder die Sonnendaten noch die Vollmonde irgendwie mit den Wochentagen zusammenhängen. Diese Apostolische Konstitution gehört zur sogenannten Vierzehnerkontroverse des "2. Jh.", als man entscheiden mußte, ob Ostern am 14. Nisan (wie es die Juden hielten) oder am Sonntag danach abzuhalten sei.

Der Sonntag ist demnach die einzige christliche Zutat zu den heidnischen Frühlingsfeiern, die mit dem jüdischen Passah verknüpft wurden; dabei wollte man sich nicht zu weit von der apostolischen Tradition entfernen, die das jüdische Datum 14. Nisan beibehielt, was dem ersten Vollmond nach der Frühlingsgleiche entspricht.
Wir können daraus schließen, daß es vor der Ausdifferenzierung der Jerusalemer Religionen (zum Begriff siehe BGS) im 14. Jh. nur einen Sonnenkalender gab; jede Sprache hatte ihre eigenen Monatsnamen; die griechisch Gebildeten sagten Dystrus, die Araber Rabí Awwal, die Syrer und Hebräer Adar, die Römer Mars... aber immer war es derselbe Monat. Durch Einbeziehung des Vollmonds entstanden doppelabhängige Kalender (wie bei den Juden) oder bewegliche Feste (in der Kirche).

Als in der Renaissance Texte wie Josephus Flavius geschrieben wurden, war den Autoren allerdings noch nicht klar, daß sie das hätten rückprojizieren müssen. Genauer gesagt: Josephus war bereits verfaßt, als man übereinkam, den jüdischen Kalender um anderthalb Jahrtausende aufzuwerten. Die Verwirrungen im Text sind die offenkundige Arbeit von Jesuiten, wie sie Kammeier oft ankreidete. Sie sind nützlich, wenn man später das Gegenteil behaupten will. Die Osterfestlegung ist also erst im 16. Jh. so richtig zum Problem geworden, nachdem man all diese widersprechenden Regeln und Überlieferungen schriftlich nebeneinander hatte.

Die Sprunghaftigkeit der Präzession

Die Katastrophenvorstellung, d.h. die Erkenntnis, daß kosmische Katastrophen die Erde in historischer Zeit heimgesucht und mehrmals menschliche Kulturen weitgehend ausgelöscht haben, gehört zum Grundverständnis aller Chronologiekritiker, und ganz besonders der Neuen Historischen Schule, die sich auf Velikovsky (und dieser auf Zwi Rix) beruft. Illig hat sich im selben Sinne geäußert (siehe sein Buch 1988; noch 1999, S. 26 angedeutet). Ich selbst habe seit Anfang der 70-er Jahre daran gearbeitet (Ergebnis: Topper, 1977) und diese Gedankenkette immer weiter verfolgt. So sind wir nun zu einer Datierung der letzten drei Katastrophen gekommen, dies z.T. in Übereinstimmung mit anderen Chronologiekritikern: die drei Ereignisse fanden vor etwa 650 Jahren, 740 Jahren und 950 Jahren statt. Die ersten beiden Daten sind auch von der Gregorianischen Kalenderreform ableitbar und mathematisch nachvollziehbar (Topper und Topper 2004). Sie beruhen auf der logisch entwickelten Erkenntnis, daß die Präzession im vergangenen Jahrtausend nicht gleichmäßig verlaufen sein kann, sondern zuweilen Sprünge gemacht haben muß, deren Ausmaß zuletzt zehn Tage und davor sieben Tage betrug.

Unsere Grundfrage blieb immer dieselbe: Warum hat Papst Gregor den 21. März und nicht irgend ein vernünftiges Datum - etwa den 1. April - als Frühlingspunkt und unterste Ostergrenze gewählt, wie ja auch die "Constitutiones" vorgaben? Wir (Topper und Topper 2004) gingen davon aus, daß Kalendas als erster Tag jeden Monats ein lateinisches Fremdwort ist (das einzige mit K beginnende Wort im gesamten lateinischen Sprachschatz) und damit die Kalenderentstehung anderswo zu suchen sei. Nur im Norden ist überhaupt ein genau gehender Sonnenkalender nötig (siehe Reuter), in der Nähe des Wendekreises tut der Mondkalender bekanntlich auch seinen Dienst. Im Norden wurde, wie schon Prokop zu seinem Erstaunen feststellte, der Jahresbeginn mit der Wintersolstitie gleichgesetzt. Im "ursprünglichen" Sonnenkalender war also Wintersonnwende am 1. Januar, Frühlingsbeginn am 1. April, Sommeranfang am 1. Juli, und die Herbstgleiche lag auf dem 1. Oktober. Diese Regelung, die durch Beobachtung alljährlich festgestellt und durch Verkündung (Sonnwendfeuer) zeitgleich Allgemeingut wurde, muß nach einem Präzessionsruck (der zwar den Frühlingspunkt verschob, aber die Erdachsenneigung nicht veränderte) von einem Teil der Überlebenden nicht mehr durchgeführt worden sein. Die Tageszählung wurde beibehalten, der Ruck verschob das Solstitium gegenüber dem echten Jahresbeginn um eine Woche. Seitdem ist das Zeitmaß Woche (Vigilia, Wache) zum universellen Maß geworden. Die Heilige Nacht fiel durch den Sprung auf den 25. Dezember statt auf den ersten Januar, die Empfängnis des Erlösers auf den 25. März, die Geburt des Johannes auf den 24. Juni. Das dürfte vor etwa 700-800 Jahren ("1260") gewesen sein. In diese Zeit legte die Kirche ihre legendären Anfänge und benützte einen damals erstarrten Kalender, den "julianischen". Gleichzeitig übernahm sie die Woche als liturgischen Rhythmus. Der zweite (und bis heute letzte merkliche) Ruck dagegen, der etwa um 1350 erfolgte und zehn Tage Verschiebung ausmachte, brachte den liturgischen Kalender durcheinander und wurde darum durch Gregor XIII rückgängig gemacht, indem 10 Tage wieder übersprungen wurden. Man kehrte zurück zu den "Vätern von Nizäa", ein mythischer Begriff, der die Einführung der Wochenliturgie abdeckt.

Im fortlaufenden (heute noch weit verbreiteten) Julianischen Kalender fällt die Mittwinternacht inzwischen auf den 9. Dezember, was mit unserer Rechnung übereinstimmt: rund sechs Tage Verschiebung durch den Schaltfehler (seit 1260) und siebzehn Tage durch die beiden katastrophischen Sprünge ergibt (9 plus 23) den 1. Januar.

Erste Entwürfe zu einer Kalenderreform sollen (laut Ideler) schon auf dem Konzil zu Kostnitz (Konstanz) gemacht worden sein, auf dem Basler Konzil seien sie schon konkreter geworden: Kardinal Nikolaus Cusanus habe vorgeschlagen, daß einige Tage (eine Woche oder mehr) ausgelassen werden sollten, um die frühere Situation wieder zu bekommen. Obwohl sich dieser Vorschlag nicht durchsetzte und keine Korrektur vorgenommen wurde, legte man damals doch fest, an welchen Tagen die beobachteten astronomischen Daten der Sonnwenden und Nachtgleichen stattfanden: Der 13. Dezember - damals Wintersonnwende - wurde und ist bis heute der heiligen Luzia geweiht, offensichtlich einer Lichtgöttin (Luz = Licht), und der gegenüberliegende Sommertag, der 13. Juni, ist durch einen sehr wichtigen Heiligen gekennzeichnet, den heiligen Antonius mit den beiden Raben (wie Wodan).

Der Gregorstag am 12. März als Schulanfang mit seinen heidnisch-karnevalistischen Bräuchen bezeichnet die Frühlingsgleiche. Ob Papst Gregor, der die Kalenderreform endlich durchsetzte, seinen Papstnamen daher bekam, wäre Spekulation. Auch der Herbstanfang am 14.9. ist markiert: dieser Tag ist der Kreuzerhöhung geweiht. Die vier Eck-Tage liegen acht bis neun Tage vor den heutigen Daten, müßten also etwa 100-200 Jahre vor Gregor XIII eingeführt worden sein, als der Unterschied zwischen dem Julianischen Kalender und den astronomischen Daten noch einen Tag geringer war als zu Gregors Zeit. Diese Kalender-Heiligen wurden später einfach vom Julianischen Kalender ihrem Datum gemäß in den Gregorianischen übernommen, ohne daß dabei die den Heiligen zugeordnete kosmische Situation (Solstitien und Äquinoktien) berücksichtigt worden wäre.

Eine dritte Katastrophe vor den beiden genannten wäre kurz anzudeuten, da sie mathematisch mittels der Präzession erschlossen werden kann: Wenn das Ausmaß der letzten beiden Präzessions-Sprünge zehn Tage und sieben Tage betrug, beläuft sich der Fehler für den betrachteten Zeitraum zusammen auf 17°. Da die Astronomen im 16. Jh. mit einer Verschiebung des Frühlingspunktes um 24° rechneten und die normale Verschiebung für die fehlenden (24 minus 17=) 7° rund 500 Jahre ausmacht, kann für Aries=0° der Zeitpunkt "um 1050" (nämlich AD 1550 minus 500) (real: 950 Jahre vor heute) angesetzt werden. Die Annahme, daß die Eichung des Zodiak für diesem Zeitpunkt erfolgte, weil eine voraufgegangene Katastrophe eine Neufestlegung erforderte, macht im Zusammenhang mit unseren anderen Überlegungen Sinn.

Vielleicht wurde die Fixierung des Nullpunktes "damals" (AD 1050) noch nicht vorgenommen sondern erst durch die Renaissance-Astronomen, die diesen Abstand aus Berechnungen oder alten Überlieferungen rückfolgerten. Denn der nun schon lange laufende Versuch, aus den Überlegungen der Renaissance-Autoren Schlüsse zu ziehen, führt immer wieder in Labyrinthe von Fälschungen und Konterfälschungen. Man könnte z.B. Vitruv fragen, der als angeblicher Zeitgenosse von Kaiser Augustus (aber ganz sicher erst im 16. Jh. geschrieben) mit einem Wert von 8°Aries für den Frühlingsanfang rechnete (und entsprechend jeweils 8° für die übrigen Jahresviertel; Buch IX, Kap.3). Zur Beantwortung möchten wir auch die "Fastes" von Ovid vorschlagen, ohne dies nun weiter auszuführen.

*) Anmerkung der Redaktion ZS: Da Jörg Dendl als Autor keine Zusammenfassung vorlegte, wurde die Zusammenfassung in diesem Fall von der Redaktion verfasst und anschließend von ihm genehmigt. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, als die Kommentare zum Artikel bereits vorlagen, ließ der Autor in dieser Zusammenfassung nochmals eine geringfügige Veränderung vornehmen. Die Redaktion erkannte nicht deren sinnverändernden Charakter, andernfalls wäre eine solche nochmalige Veränderung bereits nach Vorliegen der Kommentare verweigert worden.


Literatur

BGS = Berliner Geschichts-Salon, Bulletin des ersten Berliner Colloquium 1994: Wieviel Ethik im Sinne Jerusalemer Religionen ist günstig?
Flavius, Josephus : Antiquitates Judaicae. Ed. B. Niese
Ideler, Ludwig (1826): Handbuch zur mathematischen und technischen Chronologie (2. Bde., Berlin)
Illig, Heribert (1988): Die veraltete Vorzeit (Frankfurt/M)
(1991): "Jüdische Chronologie. Dunkelzonen, Diskontinuitäten, Entstehungsgeschichte" in: VFG 5/91, S. 21 ff (Gräfelfing)
(1999): Wer hat an der Uhr gedreht? (Econ&List, München)
Kammeier, Wilhelm (1935): Die Fälschung der deutschen Geschichte (Leipzig)
(1981-82): Die Fälschung der Geschichte des Urchristentums (postum, Husum)
Reuter, Otto Sigfrid (1936): Der Himmel über den Germanen (J. F. Lehmanns, München)
Topper, Uwe (1977): Das Erbe der Giganten (Walter Verlag, Olten)
(1998): Die Große Aktion (Tübingen)
(1999): Erfundene Geschichte (München)
Topper, Uwe und Topper, Ilya U. (2004): Die Entstehung unserer Kalender, in Efodon-Synesis 4/2004, S. S. 13-18 (Hohenpeißenberg)
Velikovsky: siehe www.varchive.org
Vitruv: De Architectura, übers. v. Franz Reber (München und Stuttgart 1865/1908; Nachdruck dtv 2004)